25 % der Betroffenen einer Diabetes-Erkrankung leiden häufig auch unter einer Depression, unter anderem weil sie sich in einer scheinbar aussichtslosen gesundheitlichen Situation wähnen.
Auf der anderen Seite haben viele depressive Menschen ein erhöhtes Risiko, einen Diabetes auszubilden, weil ihr vorliegender psychischer Dauerstress sie nicht selten zu einem negativen Lebensstil mit einem hohen Konsum an ungesunden Genussmitteln, unausgewogener Ernährung und mangelhafter sportlicher Aktivität verführt. An dieser Wechselwirkung sind unter anderem Hormone beteiligt, die Entzündungsreaktionen hervorrufen und damit an der Entwicklung einer Diabetes-Erkrankung beteiligt sind.
Andererseits können sie zur Ausbildung einer dauerhaften psychischen Erkrankung in Form einer Depression beitragen. Wissenschaftler einer Universität in Taiwan fanden heraus, dass das Erkrankungsrisiko einer Depression bei Diabetes-Betroffenen um 50 % erhöht ist im Vergleich zu stoffwechselgesunden Menschen.
Die Sterblichkeitsrate ist unter den Diabetikern folglich nicht nur aufgrund der bekannten Folgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems erhöht, sondern eben auch aufgrund einer einhergehenden Depression. Wie man diesem erhöhten Sterberisiko entgegenwirken kann, versuchten die Wissenschaftler im Rahmen einer Langzeitstudie mit über 50.000 Teilnehmern herauszufinden.
Alle Studienteilnehmer waren sowohl von einer Diabetes- als auch von einer Depressions-Erkrankung betroffen und erhielten für die Dauer von 13 Jahren antidepressiv wirkende Medikamente.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit des Sterbens innerhalb der Studiendauer um 35 % herabgesetzt werden konnte. Das könnte daran liegen, dass ein medikamentös aufgehellter Gemütszustand es den Patienten erheblich leichter macht, einen positiven gesünderen Lebensstil zu führen und damit einer erhöhten Sterberate entgegenzuwirken.
Hong-Ming Chen et al.:
Antidepressants reduced risk of mortality in patients with diabetes mellitus: a population-based cohort study in Taiwan
Tee Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism,
7/2019